Anna Dix, Jugendbild



Albin Enders, Bildnis Anna Enders-Dix 1924
Enders-Dix, Anna
Dichterin
geb. 23. Juni 1874 in Zittau
gest. 13. Juli 1947 in Weischlitz



Anna Dix stammt aus einer angesehenen und gebildeten Zittauer Familie, in der auch die Pflege der Musik daheim war. Ihr Vater war Konrektor und Professor am Zittauer Realgymnasium. Zwei ihrer Brüder hatten sich ebenfalls für den Lehrerberuf entschieden und waren lange Zeit an der Staatsbauschule für Hochbau tätig.
Der Grundzug ihres Wesens ist eine mit außergewöhnlicher Sanftmut gepaarte tiefe Religiosität, die auf innerster Überzeugung beruht. "Was sie erlebt und was sie dichtet, quillt ihr aus unergründlich tiefer Gottinnigkeit empor, und diese Saite klingt in allen ihren Melodien wieder." schrieb Bruno Reichard. Schon als zehnjähriges Kind schrieb sie beachtenswerte Verse. Studiert hat sie nicht, wurde aber schon in der Frühe als Wunderkind gefeiert.
Für ihr vielseitiges Können sprechen nicht nur die dramatische Dichtung "Maja" oder die Ballade "Der Hammer", sondern auch die von einer guten Naturbeobachtung zeugenden Dichtungen "Rotkehlchens Hochzeit", "Der alte Garten", "Vöglein im Sturm" u.v.a.m.
"Sie ist nicht nur unstreitig die bedeutendste Dichterin, die ihre Heimat in unserem Vogtlande gefunden hat, sondern neben Jeane Bertha Semmig in Dresden die größte Dichterin Sachsens", so urteilt Fritz Alfred Zimmer in einem wohl unveröffentlichten Artikel anläßlich ihres 70. Geburtstages 1944.
Durch ihre Bücher hat sie sich Hans Thoma, Wilhelm Steinhausen und die greise Marie von Ebner-Eschenbach zu Freunden erworben. Ihr erster Gedichtband "Aus jungem Herzen" erschien 1898 im Verlag Greiner und Pfeiffer, Stuttgart. Weitere Bände folgten: "Im Sonnenglanz" (1901), "Psyche" (1903), "Zu Freude und Trost" (1906), "Aphorismen und Sinnsprüche" (1910) und "Vom unsichtbaren Königreich" (1913). In großen führenden Zeitungen und Zeitschriften wurden ihre Gedichte abgedruckt, so im "Türmer", in der "Christlichen Welt", den "Pastoralblättern", der "Leipziger Illustrierten Zeitung", der "Jugend", der "Bühne und Welt", der "Sonntagszeitung für Deutschlands Frauen" u.a.m. Außerdem hat sie sich als Bühnenschriftstellerin versucht, die dramatischen Dichtungen "Maja" und "Hermann Hardts Ehe" entstanden. Die Erstere wurde im Zittauer Theater mit gutem Erfolg aufgeführt.
Nach ihrer Hochzeit mit dem künstlerisch gleichgestimmten Vogtlandmaler Albin Enders, 1922, erschienen noch folgende Künstlermappen, die von Albin Enders bildnerisch ausgestaltet wurden: "Das Rosenkreuz" 1926 im Verlag Ernst Kaufmann, Lahr in Baden, "Hans Thoma-Lieder" 1927 und "Das Hohelied der Ehe" 1929 im Selbstverlag.

Weischlitz i. V. benannte die Enders-Dix-Straße nach ihr.